Wie Kunststoffe besser recycelt werden | Nachrichten.at

2022-06-25 01:42:23 By : Ms. Emma Cheng

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Mit mehr als zwei Millionen Euro wird ein Forschungsprojekt an der FH Wels vom Land Oberösterreich gefördert. Das Thema: nachhaltige Nutzung von Kunststoffen durch verbesserte Recyclingmethoden. 16 Forscher aus unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft beschäftigen sich im Rahmen des Projekts vier Jahre lang damit, wie man die unterschiedlichen Plastiksorten besser voneinander trennen und wieder in den Kunststoffzyklus integrieren kann.

"Tonnenweise Kunststoffe, die im Meer schwimmen, Plastikmüll, der kilometerweit die Strände überzieht, wir alle kennen die Bilder. Aber auf Kunststoffe können wir nicht verzichten, wir kommen ohne gar nicht mehr aus", sagt Gernot Zitzenbacher, der das Forschungsprojekt leitet. "Daher müssen wir versuchen, den vorhandenen Kunststoff bestmöglich wiederzuverwenden. Und das ist schwierig, denn meist werden unterschiedliche Sorten in einem Produkt vermischt." So erhöhen mikrometerdünne Folien etwa die Haltbarkeit von Lebensmitteln.

Die Kunststoffprodukte haben einen unterschiedlich langen Lebenszyklus. Insbesondere Verpackungen werden derzeit überwiegend nur einmal verwendet. 29,1 Millionen Tonnen Kunststoffabfall wurden 2018 in Europa gesammelt, wovon 32,5 Prozent recycelt wurden. Der übrige Anteil wurde deponiert oder verbrannt. Bis 2025 will die EU 50 Prozent erreicht haben, bis 2030 55 Prozent. Das soll auch durch einen höheren Rezyklatanteil in Verpackungen erreicht werden. Rezyklate sind wiederverwendete Kunststoffe. Weil Kunststoffe in Produkten nur mit hohem technischen Aufwand getrennt werden können, wurden die Produkte häufig kurzerhand eingeschmolzen und neue Kunststoffe daraus gegossen, mit sehr niedriger Qualität. "So ein Endstoff ist für die Weiterverarbeitung völlig uninteressant", sagt Zitzenbacher. Mithilfe eines Extruders wolle man nun versuchen, die Kunststoffe besser aufzuspalten. In einem anderen Forschungsansatz wird überprüft, wie groß der Anteil der einzelnen Kunststoffe sein darf, damit sie eingeschmolzen werden können und das Endprodukt dennoch eine hohe Qualität hat, sagt Daniel Heim.

Neben den technischen Anforderungen müssen Kunststoffprodukte auch ökologische Eigenschaften erfüllen. "Bei der Erzeugung der Rezyklate müssen wir aber auch auf Umweltaspekte und CO2-Reduktion achten", sagt Peter Hehenberger. Er erforscht den dritten Schwerpunkt des Projekts, die ökologische Herstellung von Rezyklaten. (mis)

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